Zahnersatz bei Kindern: Milchzahnkronen und mehr

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Milchzahnkronen, Lückenhalter und Behandlungsmöglichkeiten für Kinder

Wenn Kinderzähne stark beschädigt sind, stehen Eltern oft vor unerwarteten Fragen: Brauchen Milchzähne überhaupt Zahnersatz? Die Antwort lautet eindeutig ja – denn gesunde Milchzähne sind entscheidend für die Entwicklung des bleibenden Gebisses, die Sprachentwicklung und das Kauvermögen. Zahnersatz bei Kindern unterscheidet sich grundlegend von Behandlungen bei Erwachsenen und reicht von Milchzahnkronen über Lückenhalter bis hin zu speziellen Kinderprothesen. Dieser umfassende Ratgeber erklärt Ihnen alle wichtigen Aspekte rund um Kinderkronen, Platzhalter und weitere Versorgungsmöglichkeiten – inklusive Kosten, Behandlungsablauf und Versicherungsschutz.

Warum Zahnersatz bei Kindern wichtig ist

Viele Eltern unterschätzen die Bedeutung von Milchzähnen, da diese ohnehin ausfallen. Doch die Milchzähne erfüllen mehrere essenzielle Funktionen, die weit über das Kauen hinausgehen. Sie dienen als natürliche Platzhalter für die bleibenden Zähne und leiten diese beim Durchbruch in die richtige Position. Fehlt ein Milchzahn vorzeitig, können Nachbarzähne in die Lücke wandern und so Fehlstellungen verursachen, die später eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich machen.

Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Laut der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnmedizin haben etwa 15 Prozent der Kinder bis zum sechsten Lebensjahr bereits kariöse Milchzähne. Bei Kindern aus sozial benachteiligten Familien liegt dieser Anteil sogar bei über 30 Prozent. Unbehandelter Karies kann zu erheblichen Schäden führen, die eine Versorgung mit Zahnersatz notwendig machen.

Darüber hinaus sind Zahnunfälle bei Kindern häufiger als viele denken. Etwa jedes dritte Kind erleidet bis zum 16. Lebensjahr einen Zahnunfall – sei es beim Sport, auf dem Spielplatz oder im Haushalt. Solche Unfälle können Zähne abbrechen, lockern oder vollständig herausschlagen und machen oft eine sofortige zahnärztliche Versorgung erforderlich.

Funktionen gesunder Milchzähne

  • Platzhalter-Funktion: Sie reservieren den Raum für die nachfolgenden bleibenden Zähne
  • Kaufunktion: Ermöglichen eine gesunde Ernährung und Verdauung
  • Sprachentwicklung: Wichtig für die korrekte Aussprache von Lauten
  • Kieferwachstum: Stimulieren durch Kaubelastung das natürliche Kieferwachstum
  • Psychosoziale Entwicklung: Gesunde Zähne stärken das Selbstbewusstsein des Kindes
  • Ästhetik: Beeinflussen das Aussehen und das soziale Wohlbefinden
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Milchzahnkronen: Die häufigste Form von Zahnersatz bei Kindern

Die Milchzahnkrone ist die am häufigsten verwendete Form von Zahnersatz bei Kindern. Sie kommt zum Einsatz, wenn ein Milchzahn so stark geschädigt ist, dass eine einfache Füllung nicht mehr ausreicht, der Zahn aber noch erhalten werden kann und soll. Im Gegensatz zu Kronen bei Erwachsenen sind Kinderkronen speziell auf die Bedürfnisse und die anatomischen Besonderheiten von Milchzähnen abgestimmt.

Eine Milchzahnkrone wird typischerweise notwendig, wenn mehr als zwei Zahnflächen von Karies betroffen sind, nach einer Pulpotomie (Teilentfernung des Zahnnervs), bei großflächigen Defekten durch Unfälle oder wenn der Zahn aufgrund von Entwicklungsstörungen wie Amelogenesis imperfecta (Zahnschmelzbildungsstörung) nicht ausreichend stabil ist.

Arten von Milchzahnkronen

Es gibt verschiedene Materialien und Typen von Kinderkronen, die je nach Position des Zahns, ästhetischen Anforderungen und Budget zum Einsatz kommen:

Kronentyp Material Vorteile Nachteile Kosten (ca.)
Stahlkrone Edelstahl Sehr stabil, langlebig, kostengünstig Silberfarbenes Aussehen, wenig ästhetisch 150-250 €
Verblendete Stahlkrone Edelstahl mit zahnfarbener Verblendung Stabil, bessere Ästhetik als reine Stahlkrone Verblendung kann abplatzen 200-350 €
Zirkonkrone Zirkonoxid-Keramik Hervorragende Ästhetik, biokompatibel, stabil Höherer Preis, aufwendigere Herstellung 300-500 €
Polycarbonat-Krone Kunststoff Zahnfarben, kostengünstig Weniger stabil, kann verfärben 100-200 €

Behandlungsablauf bei einer Kinderkrone

Die Versorgung mit einer Milchzahnkrone erfolgt in der Regel in einer Sitzung und dauert etwa 30 bis 45 Minuten. Zunächst wird der betroffene Zahn unter lokaler Betäubung präpariert, das heißt, kariöses Gewebe wird entfernt und der Zahn wird in Form gebracht. Bei Bedarf erfolgt vorher eine Behandlung des Zahnnervs.

Anschließend wird die passende Kronengröße ausgewählt und die vorgefertigte Krone auf den präparierten Zahn aufgesetzt. Stahlkronen werden mit speziellem Zement befestigt und sitzen fest bis zum natürlichen Zahnwechsel. Die Krone fällt dann zusammen mit dem Milchzahn aus – eine Entfernung ist nicht erforderlich.

Moderne Kinderzahnärzte arbeiten mit kindgerechten Behandlungsmethoden, um Angst und Stress zu minimieren. Dazu gehören eine altersgerechte Kommunikation, Ablenkung durch Videos oder Musik sowie bei Bedarf der Einsatz von Lachgas oder in Ausnahmefällen eine Behandlung in Sedierung oder Vollnarkose.

Stahlkronen bei Kindern: Bewährte Standardversorgung

Die Stahlkrone ist seit Jahrzehnten der Goldstandard in der Kinderzahnmedizin und wird weltweit am häufigsten verwendet. Sie besteht aus hochwertigem, nickelfreiem Edelstahl und ist in verschiedenen Größen vorgefertigt erhältlich. Die Behandlung mit einer Stahlkrone ist schnell, zuverlässig und kosteneffizient.

Besonders für Backenzähne im nicht sichtbaren Bereich sind Stahlkronen die erste Wahl. Sie halten den Kaubelastungen problemlos stand und erfüllen ihre Funktion als Platzhalter zuverlässig bis zum natürlichen Zahnwechsel, der bei den ersten Milchbackenzähnen etwa mit neun bis elf Jahren erfolgt.

Studien zeigen, dass Stahlkronen eine Erfolgsrate von über 95 Prozent haben und nur selten Komplikationen auftreten. Die silberne Farbe wird von vielen Kindern sogar als “cool” empfunden – einige Zahnarztpraxen bieten sogar bunte Aufkleber für die Kronen an, um sie für Kinder attraktiver zu gestalten.

Pflege von Milchzahnkronen

Die Pflege einer Kinderkrone unterscheidet sich nicht wesentlich von der normalen Zahnpflege. Wichtig ist regelmäßiges Zähneputzen zweimal täglich mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta. Die Zahnzwischenräume sollten mit Zahnseide oder Interdentalbürsten gereinigt werden, besonders an den Übergängen zwischen Krone und Zahnfleisch.

Eltern sollten auf harte oder klebrige Lebensmittel achten, die die Krone lockern könnten. Dazu gehören Kaugummi, Karamellbonbons oder sehr harte Nüsse. Regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt alle sechs Monate sind wichtig, um den Sitz der Krone zu überprüfen und eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen.

Mehr Informationen zu verschiedenen Kronenarten finden Sie in unserem ausführlichen Ratgeber zu Zahnkronen-Arten und Materialien.

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Lückenhalter und Platzhalter für Kinder

Wenn ein Milchzahn vorzeitig verloren geht – sei es durch einen Unfall, durch Karies oder aus anderen Gründen – ist oft ein Lückenhalter notwendig. Diese speziellen Apparaturen verhindern, dass benachbarte Zähne in die entstandene Lücke wandern und so den Platz für den nachfolgenden bleibenden Zahn blockieren.

Ein Lückenhalter ist besonders wichtig, wenn noch mehrere Jahre bis zum Durchbruch des bleibenden Zahns vergehen. Bei den ersten Milchbackenzähnen kann dies bis zu vier Jahre dauern. Ohne Platzhalter können sich Zahnfehlstellungen entwickeln, die später eine aufwendige kieferorthopädische Korrektur erfordern.

Arten von Lückenhaltern

Man unterscheidet zwischen festsitzenden und herausnehmbaren Lückenhaltern:

Typ Beschreibung Indikation Vorteile Kosten (ca.)
Festsitzender einseitiger Lückenhalter Metallbügel, an Nachbarzahn zementiert Verlust eines einzelnen Backenzahns Ständig im Mund, keine Mitarbeit nötig 200-350 €
Festsitzender beidseitiger Lückenhalter Gaumenband mit seitlichen Haltern Verlust mehrerer Zähne Stabil, zuverlässig 350-500 €
Herausnehmbare Platte Kunststoffplatte mit Kunstzahn Frontzahnverlust, ästhetische Versorgung Ästhetik, leicht zu reinigen 300-600 €
Nance-Apparatur Gaumenplatte mit Metallbügeln Verlust mehrerer Oberkiefer-Backenzähne Sehr stabil, verhindert Zahnwanderung 400-600 €

Die Wahl des geeigneten Lückenhalters hängt von mehreren Faktoren ab: dem Alter des Kindes, der Position des fehlenden Zahns, der Anzahl der fehlenden Zähne und der voraussichtlichen Tragedauer. Ihr Kinderzahnarzt wird die optimale Lösung für Ihr Kind empfehlen.

Behandlung und Eingewöhnung

Das Einsetzen eines festsitzenden Lückenhalters ist ein unkomplizierter Eingriff, der meist ohne Betäubung durchgeführt werden kann. Der Halter wird mit speziellem Zement an den Nachbarzähnen befestigt und sitzt dann fest im Mund. Eine Eingewöhnungsphase von einigen Tagen ist normal – in dieser Zeit kann das Kind ein Fremdkörpergefühl verspüren oder leicht anders sprechen.

Herausnehmbare Platzhalter erfordern mehr Mitarbeit des Kindes. Sie sollten konsequent getragen werden – idealerweise 22 Stunden täglich – und nur zum Essen und Zähneputzen herausgenommen werden. Die Reinigung erfolgt mit einer weichen Zahnbürste und mildem Spülmittel.

Kinderprothesen: Wenn mehrere Zähne fehlen

In seltenen Fällen fehlen Kindern mehrere Zähne gleichzeitig – etwa aufgrund von schwerer frühkindlicher Karies, Unfällen oder angeborenen Zahnanomalien wie Hypodontie (Nichtanlage von Zähnen). In solchen Situationen kann eine Kinderprothese die beste Lösung sein, um Kaufunktion, Sprachentwicklung und Ästhetik wiederherzustellen.

Kinderprothesen unterscheiden sich deutlich von Prothesen für Erwachsene. Sie müssen das Wachstum des Kiefers berücksichtigen und werden daher regelmäßig angepasst oder erneuert. Die Prothesen sind meist aus leichtem, bruchfestem Kunststoff gefertigt und werden mit Klammern an den vorhandenen Zähnen befestigt.

Indikationen für eine Kinderprothese

  • Verlust mehrerer Milchzähne durch schwere Karies (Frühkindliche Karies, ECC)
  • Zahntrauma mit Verlust mehrerer Frontzähne
  • Angeborene Zahnanomalien (Hypodontie, Oligodontie)
  • Entwicklungsstörungen wie Amelogenesis imperfecta oder Dentinogenesis imperfecta
  • Nach kieferchirurgischen Eingriffen
  • Ectodermal Dysplasia (genetische Erkrankung mit fehlenden Zähnen)

Eine Kinderprothese verbessert nicht nur die Kaufunktion, sondern hat auch erhebliche psychosoziale Auswirkungen. Kinder mit fehlenden Frontzähnen werden oft gehänselt oder ziehen sich zurück. Eine prothetische Versorgung kann das Selbstbewusstsein stärken und die soziale Integration erleichtern.

Anpassung und Kontrolle

Da Kinderkiefer wachsen, muss eine Kinderprothese regelmäßig kontrolliert und angepasst werden. In der Wachstumsphase sind alle sechs bis zwölf Monate Kontrollen notwendig. Bei starkem Wachstumsschub kann eine Neuanfertigung erforderlich sein. Diese regelmäßigen Anpassungen sind wichtig, um Druckstellen, Schmerzen oder Beeinträchtigungen des Kieferwachstums zu vermeiden.

Die Gewöhnung an eine Prothese erfordert Geduld. Anfangs kann das Kind Schwierigkeiten beim Sprechen oder Kauen haben. Mit Übung und Unterstützung durch die Eltern gewöhnen sich die meisten Kinder jedoch innerhalb weniger Wochen an die Prothese.

Zahnersatz bei Zahnunfällen im Kindesalter

Zahnunfälle gehören zu den häufigsten Verletzungen im Kindes- und Jugendalter. Laut Studien erleiden etwa 30 Prozent aller Kinder bis zum 16. Lebensjahr einen Zahnunfall. Die häufigsten Ursachen sind Stürze beim Spielen, Sportunfälle (besonders bei Kontaktsportarten wie Fußball oder Hockey) und Verkehrsunfälle.

Die Versorgung nach einem Zahnunfall hängt vom Ausmaß der Verletzung ab. Bei abgebrochenen Zähnen kann oft eine Kompositfüllung den Zahn wiederherstellen. Ist der Zahn stärker geschädigt, kann eine Milchzahnkrone notwendig sein. Bei vollständig ausgeschlagenen Zähnen ist schnelles Handeln entscheidend.

Sofortmaßnahmen bei Zahnunfall

Verletzungsart Sofortmaßnahme Behandlung Zeitfenster
Abgebrochener Milchzahn Bruchstück aufbewahren (feucht), Kühlung Rekonstruktion mit Komposit oder Krone Innerhalb 24 Stunden
Gelockerte Zähne Nicht berühren, weiche Kost Schienung für 1-2 Wochen Innerhalb weniger Stunden
Ausgeschlagener Milchzahn Nicht replantieren, nur säubern Lückenhalter bei Bedarf Zeitnah zur Beurteilung
Ausgeschlagener bleibender Zahn In Zahnrettungsbox oder H-Milch, sofort zum Zahnarzt Replantation und Schienung Innerhalb 30 Minuten optimal
Eingedrückter Zahn Nicht bewegen, Kühlung Beobachtung oder Repositionierung Innerhalb weniger Stunden

Wichtig: Ausgeschlagene Milchzähne werden in der Regel nicht wieder eingesetzt, da dies den darunterliegenden bleibenden Zahn schädigen könnte. Anders verhält es sich bei bleibenden Zähnen – hier ist eine schnelle Replantation oft erfolgreich.

Bei Zahnunfällen sollten Sie unverzüglich einen Zahnarzt oder den zahnärztlichen Notdienst aufsuchen. Je schneller die Behandlung erfolgt, desto besser sind die Heilungschancen.

Langzeitfolgen und Nachsorge

Nach einem Zahnunfall sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig, da Spätfolgen wie Wurzelresorptionen, Verfärbungen oder Nervschädigungen erst Monate oder Jahre später auftreten können. Bei Verletzungen der Milchzähne muss auch der darunterliegende bleibende Zahn überwacht werden, da dieser durch den Unfall geschädigt worden sein kann.

In einigen Fällen kann nach einem Zahnunfall eine Wurzelbehandlung notwendig werden, wenn der Zahnnerv geschädigt wurde. Bei Milchzähnen wird oft eine Pulpotomie (Teilentfernung des Nervs) durchgeführt, um den Zahn bis zum natürlichen Zahnwechsel zu erhalten.

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Zahnersatz für Jugendliche: Die Übergangsphase

Die Versorgung von Jugendlichen mit Zahnersatz stellt eine besondere Herausforderung dar. In dieser Übergangsphase zwischen Milchgebiss und vollständigem bleibendem Gebiss sind oft kreative Lösungen gefragt. Zudem befinden sich Jugendliche noch im Kieferwachstum, was bei der Planung von Zahnersatz berücksichtigt werden muss.

Häufige Gründe für Zahnersatz bei Jugendlichen sind Unfälle (besonders bei Risikosportarten), Nichtanlage von bleibenden Zähnen (Hypodontie), vorzeitiger Verlust von bleibenden Zähnen durch Karies oder Parodontitis sowie kieferorthopädische Gründe.

Provisorische Lösungen während der Wachstumsphase

Da das Kieferwachstum erst mit etwa 18 bis 20 Jahren abgeschlossen ist, sind definitive Lösungen wie Implantate vorher nicht empfehlenswert. Stattdessen kommen provisorische Versorgungen zum Einsatz:

  • Adhäsivbrücken (Marylandbrücken): Minimalinvasive Brücken, die an die Nachbarzähne geklebt werden, ohne diese stark zu beschleifen
  • Herausnehmbare Teilprothesen: Flexible Kunststoffprothesen, die regelmäßig angepasst werden können
  • Kieferorthopädische Lückenschlüsse: Verschieben der vorhandenen Zähne, um Lücken zu schließen
  • Provisorische Brücken: Temporäre Versorgung bis zum Wachstumsabschluss

Diese provisorischen Lösungen überbrücken die Zeit bis zur definitiven Versorgung, die nach Abschluss des Kieferwachstums erfolgen kann. Dann sind auch Implantate oder festsitzende Zahnbrücken möglich.

Ästhetische Aspekte bei Jugendlichen

Für Jugendliche ist die Ästhetik oft besonders wichtig. Sichtbare Zahnlücken oder auffälliger Zahnersatz können das Selbstbewusstsein erheblich beeinträchtigen und zu sozialer Isolation führen. Moderne Versorgungsmöglichkeiten berücksichtigen diese psychosozialen Aspekte und bieten ästhetisch ansprechende Lösungen.

Besonders zahnfarbene Materialien wie Komposit oder Keramik sind bei Jugendlichen gefragt. Auch herausnehmbare Prothesen werden heute so gestaltet, dass sie kaum von natürlichen Zähnen zu unterscheiden sind. Die Investition in ästhetischen Zahnersatz zahlt sich oft in Form von gesteigertem Selbstbewusstsein und besserer Lebensqualität aus.

Kosten für Zahnersatz bei Kindern und Jugendlichen

Die Kosten für Zahnersatz im Kindes- und Jugendalter variieren erheblich je nach Art der Versorgung, verwendetem Material und Aufwand. Grundsätzlich gilt: Je ästhetischer und aufwendiger die Versorgung, desto höher die Kosten. Hier ein detaillierter Überblick über die zu erwartenden Ausgaben:

Behandlung Kosten gesamt GKV-Zuschuss Eigenanteil (ca.) Hinweise
Stahlkrone (Milchzahn) 150-250 € 80-120 € 70-130 € Regelversorgung, meist ausreichender Zuschuss
Verblendete Stahlkrone 200-350 € 80-120 € 120-230 € Ästhetische Mehrleistung
Zirkonkrone (Milchzahn) 300-500 € 80-120 € 220-380 € Private Mehrleistung, beste Ästhetik
Festsitzender Lückenhalter 200-350 € 100-150 € 100-200 € Medizinisch notwendig, guter GKV-Zuschuss
Herausnehmbare Platte 300-600 € 150-250 € 150-350 € Je nach Ausführung
Kinderprothese (einfach) 500-800 € 250-400 € 250-400 € Basis-Versorgung
Kinderprothese (hochwertig) 800-1.500 € 250-400 € 550-1.100 € Ästhetik und Funktion optimiert
Adhäsivbrücke (Jugendliche) 600-1.200 € 200-400 € 400-800 € Provisorische Versorgung

Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) übernimmt bei Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr in der Regel einen höheren Anteil der Kosten als bei Erwachsenen. Für medizinisch notwendige Behandlungen wie Stahlkronen oder Lückenhalter erstattet die GKV einen Festzuschuss, der etwa 50 bis 70 Prozent der Regelversorgung abdeckt.

Wichtig zu wissen: Bei Kindern entfällt die Bonusregelung, die bei Erwachsenen durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen höhere Zuschüsse ermöglicht. Dennoch sind die Zuschüsse für Kinder oft großzügiger, da die Erhaltung der Milchzähne als besonders wichtig eingestuft wird.

Allerdings werden ästhetische Mehrleistungen wie Zirkonkronen oder besonders hochwertige Prothesen von der GKV nicht übernommen. Hier entsteht eine Versorgungslücke, die Eltern selbst tragen müssen – oder die durch eine Zahnzusatzversicherung abgedeckt werden kann.

Einen detaillierten Überblick über alle Kosten finden Sie in unserer Kostenübersicht für Zahnersatz.

Härtefallregelung und Kostenübernahme

Für Familien mit geringem Einkommen gibt es die Härtefallregelung. Dabei übernimmt die gesetzliche Krankenkasse 100 Prozent der Regelversorgung, wenn das monatliche Bruttoeinkommen bestimmte Grenzen nicht überschreitet (2025: 1.358 € für Alleinstehende, plus 482 € für jeden weiteren Haushaltsangehörigen).

Auch bei einem Einkommen bis zu 50 Prozent über dieser Grenze ist eine teilweise Kostenübernahme möglich (gleitende Härtefallregelung). Eltern sollten sich vor Behandlungsbeginn bei ihrer Krankenkasse über die Möglichkeiten informieren und einen Antrag stellen.

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Zahnzusatzversicherung für Kinder: Sinnvoll oder überflüssig?

Viele Eltern fragen sich, ob eine Zahnzusatzversicherung für ihr Kind sinnvoll ist. Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab – grundsätzlich kann sich eine solche Versicherung jedoch lohnen, besonders wenn bereits Zahnprobleme in der Familie bekannt sind oder wenn Sie Wert auf hochwertige, ästhetische Versorgungen legen.

Zahnzusatzversicherungen für Kinder sind in der Regel deutlich günstiger als Tarife für Erwachsene. Die monatlichen Beiträge liegen meist zwischen 8 und 20 Euro. Dafür übernehmen viele Tarife zwischen 80 und 100 Prozent der Kosten für Zahnersatz, hochwertige Füllungen und kieferorthopädische Behandlungen.

Was gute Kindertarife leisten sollten

  • Zahnersatz: Milchzahnkronen, Lückenhalter, Kinderprothesen
  • Hochwertige Materialien: Zirkonkronen, zahnfarbene Füllungen
  • Kieferorthopädie: Zuschuss zu Zahnspangen (KIG 1-5)
  • Prophylaxe: Professionelle Zahnreinigung, Fissurenversiegelung
  • Unfallschutz: Sofortleistung bei Zahnunfällen
  • Keine oder kurze Wartezeiten: Wichtig für schnellen Versicherungsschutz

Besonders wertvoll ist eine Zahnzusatzversicherung, wenn bereits ein Behandlungsbedarf absehbar ist. Allerdings gilt: Bereits angeratene oder begonnene Behandlungen werden in der Regel nicht mehr übernommen. Deshalb ist ein früher Abschluss – idealerweise in den ersten Lebensjahren – empfehlenswert.

Worauf Sie beim Abschluss achten sollten

Nicht alle Zahnzusatzversicherungen sind gleich. Achten Sie auf folgende Kriterien:

Kriterium Worauf achten Empfehlung
Leistung Zahnersatz Erstattungsprozentsatz Mindestens 80%, besser 90-100%
Wartezeiten Dauer bis Leistungsbeginn Maximal 3 Monate, ideal: keine
Summenbegrenzung Maximale Erstattung in ersten Jahren Mindestens 1.000 € im ersten Jahr
Kieferorthopädie Einschluss von KIG 1-2 Wichtig, da GKV nur KIG 3-5 zahlt
Altersrückstellungen Beitragsstabilität im Alter Tarife mit Rückstellungen bevorzugen
Gesundheitsfragen Vorerkrankungen angeben Ehrlich beantworten, sonst Leistungsausschluss

Ein Vergleich verschiedener Tarife lohnt sich, da die Leistungen und Kosten erheblich variieren können. Nutzen Sie dafür unabhängige Vergleichsportale oder lassen Sie sich von Experten beraten.

Weitere Informationen zu den Leistungen einer Zahnzusatzversicherung finden Sie in unserem Ratgeber zu Zahnzusatzversicherungs-Leistungen.

Prävention: So vermeiden Sie Zahnersatz bei Kindern

Die beste Strategie ist natürlich, Zahnersatz erst gar nicht notwendig werden zu lassen. Mit konsequenter Vorsorge und richtiger Zahnpflege können viele Zahnprobleme bei Kindern vermieden werden. Hier die wichtigsten Präventionsmaßnahmen:

Richtige Zahnpflege von Anfang an

Die Zahnpflege sollte bereits mit dem ersten Zahn beginnen. Bis zum zweiten Geburtstag putzen Eltern die Zähne zweimal täglich mit einer reiskorngroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (500 ppm Fluorid). Ab dem zweiten Geburtstag wird eine erbsengroße Menge verwendet, ab dem sechsten Lebensjahr kann auf Erwachsenenzahnpasta (1.000-1.500 ppm Fluorid) umgestellt werden.

Die KAI-Methode hilft Kindern, systematisch zu putzen: Erst die Kauflächen, dann die Außenflächen, zuletzt die Innenflächen. Elektrische Zahnbürsten können ab etwa drei Jahren verwendet werden und erleichtern oft eine gründlichere Reinigung.

Ernährung und Zahngesundheit

Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle für gesunde Zähne. Besonders schädlich ist häufiger Zuckerkonsum, da Bakterien im Mund Zucker zu Säuren verstoffwechseln, die den Zahnschmelz angreifen. Besonders kritisch sind:

  • Dauernuckeln an Saft- oder Milchflaschen (Nuckelflaschenkaries)
  • Häufiges Snacken zuckerhaltiger Lebensmittel
  • Gesüßte Getränke zwischen den Mahlzeiten
  • Klebrige Süßigkeiten, die lange an den Zähnen haften

Empfehlenswert sind stattdessen zahnfreundliche Snacks wie Rohkost, Vollkornprodukte, Käse und Nüsse (bei entsprechendem Alter). Wasser und ungesüßter Tee sind die besten Durstlöscher. Nach dem Genuss säurehaltiger Lebensmittel sollte mindestens 30 Minuten mit dem Zähneputzen gewartet werden, da der Zahnschmelz vorübergehend aufgeweicht ist.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

Kinder sollten ab dem ersten Zahn regelmäßig zum Zahnarzt gehen – zunächst zur Gewöhnung und Kontrolle, später zur Prophylaxe. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen folgende Vorsorgeleistungen:

Alter Untersuchung Häufigkeit Leistungen
6-34 Monate Früherkennungsuntersuchung 3 Untersuchungen Kontrolle, Ernährungsberatung, Fluoridierung
34-72 Monate Früherkennungsuntersuchung 3 Untersuchungen Kontrolle, Putztraining, Fluoridierung
6-18 Jahre Individualprophylaxe 2x jährlich Kontrolle, Zahnreinigung, Fissurenversiegelung, Fluoridierung

Diese Vorsorgeuntersuchungen sind kostenfrei und sollten unbedingt wahrgenommen werden. Sie ermöglichen die Früherkennung von Problemen und verhindern oft aufwendige Behandlungen.

Schutz bei Sport und Spiel

Um Zahnunfälle zu vermeiden, sollten Kinder bei Risikosportarten wie Hockey, Kampfsport, Skateboarding oder Mountainbiking einen Mundschutz tragen. Individuell angepasste Sportmundschütze bieten den besten Schutz und sind bei Zahnarzt oder im Sportfachhandel erhältlich. Sie kosten zwischen 50 und 150 Euro und können Zahnverletzungen effektiv verhindern.

Auch im Alltag lassen sich Unfälle reduzieren: Scharfe Kanten an Möbeln abpolstern, Treppen mit Gittern sichern und Kinder beim Spielen beaufsichtigen – besonders in den ersten Lebensjahren, wenn die Motorik noch nicht ausgereift ist.

Besondere Situationen: Zahnersatz bei Kindern mit Behinderungen oder Erkrankungen

Kinder mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen haben oft ein erhöhtes Risiko für Zahnprobleme und benötigen häufiger Zahnersatz. Die Ursachen sind vielfältig: eingeschränkte Mundhygiene-Möglichkeiten, Medikamente mit zahnschädigenden Nebenwirkungen, Ernährungsprobleme oder anatomische Besonderheiten.

Für diese Kinder gibt es spezialisierte Zahnarztpraxen und Kliniken, die auf die Behandlung von Patienten mit besonderen Bedürfnissen ausgerichtet sind. Dort arbeiten Zahnärzte mit spezieller Ausbildung, die auf die individuellen Herausforderungen eingehen können.

Behandlung unter Sedierung oder Vollnarkose

Bei Kindern mit schweren Behinderungen, starker Zahnarztangst oder sehr umfangreichen Behandlungen kann eine Versorgung unter Sedierung oder Vollnarkose sinnvoll sein. Dies ermöglicht eine stressfreie, umfassende Behandlung in einer Sitzung und vermeidet traumatische Erfahrungen.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Vollnarkose bei Kindern unter zwölf Jahren, wenn eine Behandlung anders nicht möglich ist. Auch bei älteren Kindern mit Behinderungen oder schweren Angststörungen ist eine Kostenübernahme möglich. Ein entsprechender Antrag sollte vor der Behandlung gestellt werden.

Weitere Informationen zur Behandlung von Angstpatienten finden Sie in unserem spezialisierten Ratgeber.

Genetische Zahnerkrankungen

Einige Kinder leiden an genetischen Erkrankungen, die die Zahnentwicklung beeinträchtigen. Dazu gehören:

  • Amelogenesis imperfecta: Störung der Zahnschmelzbildung, Zähne sind weich und verfärbt
  • Dentinogenesis imperfecta: Störung der Dentinbildung, Zähne brechen leicht ab
  • Hypodontie/Oligodontie: Nichtanlage einzelner oder vieler Zähne
  • Ectodermal Dysplasia: Genetische Erkrankung mit fehlenden oder missgebildeten Zähnen

Diese Kinder benötigen oft schon früh umfangreichen Zahnersatz und eine lebenslange spezialisierte Betreuung. Die Behandlung erfolgt interdisziplinär unter Einbeziehung von Kinderzahnärzten, Kieferorthopäden und gegebenenfalls Kieferchirurgen.

Psychologische Aspekte: Kinder auf Zahnersatz vorbereiten

Die Notwendigkeit von Zahnersatz kann für Kinder und Eltern emotional belastend sein. Kinder haben oft Angst vor zahnärztlichen Behandlungen, und Eltern fühlen sich möglicherweise schuldig, wenn ihr Kind Zahnprobleme hat. Eine gute psychologische Vorbereitung und Begleitung ist daher wichtig.

Kindgerechte Kommunikation

Moderne Kinderzahnärzte verwenden eine kindgerechte Sprache, die Ängste abbaut. Statt von “Bohren” sprechen sie von “Zahn saubermachen”, statt von “Spritze” von “Schlaftropfen für den Zahn”. Diese positive Kommunikation hilft Kindern, die Behandlung als weniger bedrohlich zu empfinden.

Eltern sollten ihr Kind ehrlich, aber altersgerecht auf die Behandlung vorbereiten. Vermeiden Sie dabei Formulierungen wie “Es tut nicht weh” oder “Du brauchst keine Angst zu haben” – diese Aussagen können gegenteilig wirken und Ängste verstärken. Besser ist es, das Kind zu informieren, was passieren wird, und ihm zu versichern, dass der Zahnarzt sehr vorsichtig ist.

Ablenkung und Belohnung

Viele Kinderzahnarztpraxen bieten Ablenkungsmöglichkeiten wie Videos an der Decke, Musik über Kopfhörer oder Virtual-Reality-Brillen. Diese Techniken haben sich als sehr wirksam erwiesen, um Angst und Stress zu reduzieren.

Nach der Behandlung kann eine kleine Belohnung (die nicht aus Süßigkeiten bestehen sollte) das positive Erlebnis verstärken. Loben Sie Ihr Kind für seine Tapferkeit und machen Sie gemeinsam etwas Schönes – das hilft, positive Assoziationen mit dem Zahnarztbesuch zu schaffen.

Umgang mit Hänseleien

Kinder mit sichtbarem Zahnersatz, besonders mit Stahlkronen im Frontzahnbereich, werden manchmal von anderen Kindern gehänselt. Eltern und Erzieher sollten sensibel auf solche Situationen reagieren und das betroffene Kind stärken.

Es kann hilfreich sein, dem Kind zu erklären, dass die Krone seinen Zahn schützt und dass viele Kinder solche “besonderen Zähne” haben. Manche Zahnärzte bieten auch Gruppentermine an, bei denen Kinder mit ähnlichen Erfahrungen sich austauschen können – das kann das Gefühl von Isolation reduzieren.

Zukunftsperspektiven: Innovative Entwicklungen im Kinderzahnersatz

Die Kinderzahnmedizin entwickelt sich ständig weiter. Neue Materialien, Technologien und Behandlungskonzepte versprechen noch bessere Ergebnisse bei höherem Komfort für die kleinen Patienten.

Digitale Zahnmedizin

Digitale Technologien halten zunehmend Einzug in die Kinderzahnmedizin. Intraorale Scanner ermöglichen die Abformung ohne unangenehme Abdruckmasse – besonders für Kinder mit Würgereiz eine Erleichterung. Die digitalen Daten werden direkt an ein Zahnlabor übermittelt, wo der Zahnersatz mit CAD/CAM-Verfahren präzise gefertigt wird.

Mehr über moderne Herstellungsverfahren erfahren Sie in unserem Artikel über digitalen Zahnersatz.

Neue Materialien

Forscher arbeiten an bioaktiven Materialien, die nicht nur den Zahn schützen, sondern auch die Remineralisierung des Zahnschmelzes fördern. Solche Materialien könnten in Zukunft Karies aktiv bekämpfen und die Notwendigkeit von Zahnersatz reduzieren.

Auch im Bereich der Kinderprothesen gibt es Innovationen: Flexible, bruchfeste Kunststoffe und leichtere Materialien erhöhen den Tragekomfort. 3D-Druck ermöglicht zudem die schnelle und kostengünstige Herstellung individuell angepasster Prothesen.

Minimalinvasive Behandlungskonzepte

Der Trend geht hin zu minimalinvasiven Behandlungen, die möglichst viel gesunde Zahnsubstanz erhalten. Die Hall-Technik beispielsweise ist ein Verfahren, bei dem Stahlkronen ohne vorheriges Beschleifen des Zahns aufgesetzt werden – die Krone wird einfach über den kariösen Zahn gestülpt und versiegelt ihn. Diese Methode ist besonders bei unkooperativen Kindern oder bei Behandlungen in Vollnarkose vorteilhaft.

Auch die Silberdiaminfluorid-Behandlung (SDF) gewinnt an Bedeutung. Dabei wird eine fluoridhaltige Silberlösung auf kariöse Stellen aufgetragen, die den Karies stoppt und remineralisiert. Diese nicht-invasive Behandlung kann in vielen Fällen eine Alternative zu Füllungen oder Kronen sein.

Häufig gestellte Fragen zu Zahnersatz bei Kindern: Milchzahnkronen und mehr

Ab welchem Alter können Kinder Zahnersatz bekommen?

Zahnersatz kann grundsätzlich in jedem Alter notwendig werden, sobald Zähne vorhanden sind. Milchzahnkronen werden oft schon bei Kleinkindern ab zwei Jahren eingesetzt, wenn frühkindliche Karies die Zähne stark geschädigt hat. Lückenhalter kommen typischerweise ab dem vierten Lebensjahr zum Einsatz, wenn Milchzähne vorzeitig verloren gehen. Die Behandlung wird immer individuell an das Alter, die Kooperationsfähigkeit und den Entwicklungsstand des Kindes angepasst.

Wie lange hält eine Milchzahnkrone?

Eine Milchzahnkrone hält in der Regel bis zum natürlichen Zahnwechsel, also mehrere Jahre. Stahlkronen haben eine Erfolgsrate von über 95 Prozent und fallen zusammen mit dem Milchzahn aus. Die Haltbarkeit hängt von der Mundhygiene, der Ernährung und mechanischen Belastungen ab. Bei guter Pflege und regelmäßigen Kontrollen beim Zahnarzt kann eine Kinderkrone problemlos ihre Funktion erfüllen, bis der bleibende Zahn durchbricht – meist zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr, je nach Position des Zahns.

Sind Stahlkronen bei Kindern gesundheitlich bedenklich?

Nein, Stahlkronen für Kinder sind gesundheitlich unbedenklich. Sie bestehen aus hochwertigem, nickelfreiem Edelstahl, der biokompatibel ist und keine allergischen Reaktionen hervorruft. Stahlkronen werden seit über 70 Jahren erfolgreich in der Kinderzahnmedizin eingesetzt und gelten als Goldstandard. Sie sind von der FDA (amerikanische Arzneimittelbehörde) zugelassen und erfüllen alle europäischen Sicherheitsstandards. Auch wenn die silberne Farbe gewöhnungsbedürftig sein mag, stellen Stahlkronen keine gesundheitliche Gefahr dar.

Was kostet eine Milchzahnkrone und was zahlt die Krankenkasse?

Die Kosten für eine Milchzahnkrone variieren je nach Material: Stahlkronen kosten etwa 150-250 Euro, verblendete Stahlkronen 200-350 Euro und Zirkonkronen 300-500 Euro. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt bei medizinisch notwendigen Behandlungen einen Festzuschuss von etwa 80-120 Euro für die Regelversorgung (Stahlkrone). Der Eigenanteil liegt somit bei etwa 70-130 Euro für eine Stahlkrone. Für ästhetische Mehrleistungen wie Zirkonkronen müssen Eltern den Differenzbetrag selbst tragen, es sei denn, sie haben eine Zahnzusatzversicherung, die diese Kosten übernimmt.

Braucht mein Kind wirklich einen Lückenhalter, wenn ein Milchzahn fehlt?

Ob ein Lückenhalter notwendig ist, hängt von mehreren Faktoren ab: dem Alter des Kindes, der Position des fehlenden Zahns und der Zeit bis zum Durchbruch des bleibenden Zahns. Grundsätzlich gilt: Je länger es noch bis zum natürlichen Zahnwechsel dauert, desto wichtiger ist ein Platzhalter. Fehlt ein Backenzahn im Alter von vier Jahren, vergehen noch etwa fünf bis sechs Jahre bis zum Durchbruch des bleibenden Zahns – in dieser Zeit können Nachbarzähne in die Lücke wandern und Fehlstellungen verursachen. Ihr Kinderzahnarzt wird anhand von Röntgenbildern und der individuellen Situation beurteilen, ob ein Lückenhalter empfehlenswert ist.

Können Milchzähne auch mit Implantaten ersetzt werden?

Nein, Implantate sind bei Kindern nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Zahnimplantate können erst nach Abschluss des Kieferwachstums eingesetzt werden, also frühestens mit 18 bis 20 Jahren. Der Grund: Implantate wachsen nicht mit dem Kiefer mit und würden bei weiterem Wachstum die Zahnstellung und Kieferentwicklung stören. Für Kinder und Jugendliche kommen stattdessen andere Lösungen wie Lückenhalter, Prothesen oder provisorische Brücken zum Einsatz, die regelmäßig angepasst werden können. Erst nach Wachstumsabschluss kann dann eine definitive Versorgung mit Implantaten erfolgen.

Was passiert bei einem Zahnunfall – muss ein ausgeschlagener Milchzahn wieder eingesetzt werden?

Nein, ausgeschlagene Milchzähne werden in der Regel nicht wieder eingesetzt (replantiert). Der Grund: Eine Replantation könnte den darunterliegenden bleibenden Zahn schädigen oder dessen Entwicklung stören. Anders verhält es sich bei bleibenden Zähnen – diese sollten nach einem Unfall so schnell wie möglich replantiert werden. Bei einem Zahnunfall sollten Sie dennoch umgehend einen Zahnarzt aufsuchen, auch wenn nur Milchzähne betroffen sind. Der Zahnarzt prüft, ob andere Zähne verletzt wurden, ob Wurzelreste entfernt werden müssen und ob ein Lückenhalter notwendig ist. Bei Frontzahnverlust kann aus ästhetischen Gründen eine herausnehmbare Platte mit Kunstzahn angefertigt werden.

Mein Kind hat Angst vor der Zahnbehandlung – welche Möglichkeiten gibt es?

Für ängstliche Kinder gibt es verschiedene Ansätze: Zunächst sollten Sie einen auf Kinder spezialisierten Zahnarzt aufsuchen, der Erfahrung im Umgang mit Angstpatienten hat. Viele Praxen bieten Ablenkungsmethoden wie Videos, Musik oder Entspannungstechniken an. Bei leichter Angst kann oft schon eine einfühlsame, kindgerechte Behandlung ausreichen. Bei stärkerer Angst oder sehr umfangreichen Behandlungen kann Lachgas eingesetzt werden – dies wirkt angstlösend und schmerzlindernd, das Kind bleibt aber bei Bewusstsein. In Ausnahmefällen, etwa bei sehr jungen Kindern, extremer Angst oder umfangreichen Sanierungen, kann eine Behandlung unter Vollnarkose sinnvoll sein. Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber für Angstpatienten.

Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung für Kinder?

Eine Zahnzusatzversicherung für Kinder kann sich durchaus lohnen, besonders wenn Sie Wert auf hochwertige, ästhetische Versorgungen legen oder wenn in der Familie bereits Zahnprobleme bekannt sind. Kindertarife sind mit monatlichen Beiträgen von etwa 8-20 Euro relativ günstig und übernehmen oft 80-100 Prozent der Kosten für Zahnersatz, hochwertige Füllungen und Kieferorthopädie. Besonders wertvoll ist der Versicherungsschutz bei unvorhersehbaren Ereignissen wie Zahnunfällen oder wenn ästhetische Lösungen wie Zirkonkronen gewünscht sind. Wichtig: Bereits angeratene Behandlungen werden nicht mehr übernommen, daher ist ein früher Abschluss empfehlenswert. Lassen Sie sich unabhängig beraten, um den passenden Tarif für Ihr Kind zu finden.

Kann mein Kind mit einer Milchzahnkrone normal essen und Zähneputzen?

Ja, nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kann Ihr Kind mit einer Milchzahnkrone völlig normal essen, trinken und die Zähne putzen. Die Krone ist fest zementiert und hält den normalen Kaubelastungen problemlos stand. In den ersten Tagen nach dem Einsetzen kann ein leichtes Fremdkörpergefühl auftreten, das aber schnell verschwindet. Die Zahnpflege bleibt unverändert wichtig – putzen Sie die Zähne Ihres Kindes zweimal täglich gründlich, besonders an den Übergängen zwischen Krone und Zahnfleisch. Vermeiden Sie sehr harte oder klebrige Lebensmittel wie Karamellbonbons, die die Krone lockern könnten. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen – Ihr Kind kann mit der Krone genauso gut kauen wie mit einem natürlichen Zahn.

Was kann ich tun, um Zahnersatz bei meinem Kind zu vermeiden?

Die beste Strategie ist konsequente Prävention: Beginnen Sie mit der Zahnpflege ab dem ersten Zahn – putzen Sie zweimal täglich mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke in Nuckelflasche, besonders nachts. Gehen Sie regelmäßig zu zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen (ab dem ersten Zahn). Achten Sie auf eine zahngesunde Ernährung mit wenig Zucker und häufigem Trinken von Wasser. Lassen Sie die Backenzähne versiegeln, sobald sie durchbrechen. Bei Risikosportarten sollte Ihr Kind einen Mundschutz tragen, um Zahnunfälle zu vermeiden. Diese Maßnahmen reduzieren das Risiko für Karies und Zahnverletzungen erheblich und machen Zahnersatz in vielen Fällen überflüssig.

Fazit: Zahnersatz bei Kindern – Investition in eine gesunde Zukunft

Zahnersatz bei Kindern ist weit mehr als nur eine kurzfristige Lösung für beschädigte Milchzähne. Milchzahnkronen, Lückenhalter und andere Versorgungen erfüllen wichtige Funktionen für die Entwicklung des bleibenden Gebisses, die Sprachentwicklung und das psychosoziale Wohlbefinden Ihres Kindes. Die moderne Kinderzahnmedizin bietet heute vielfältige, kindgerechte Lösungen – von bewährten Stahlkronen über ästhetische Zirkonkronen bis hin zu innovativen Platzhaltern.

Die Kosten für Zahnersatz im Kindesalter können zwar eine finanzielle Belastung darstellen, doch die Investition lohnt sich: Sie verhindern Fehlstellungen, aufwendige kieferorthopädische Behandlungen und unterstützen die gesunde Entwicklung Ihres Kindes. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt einen Teil der Kosten, bei höherwertigen Versorgungen können Zahnzusatzversicherungen die finanzielle Lücke schließen.

Entscheidend ist, bei Zahnproblemen oder nach Unfällen schnell zu handeln und sich von einem spezialisierten Kinderzahnarzt beraten zu lassen. Mit der richtigen Versorgung, guter Pflege und regelmäßigen Kontrollen können Sie die Zahngesundheit Ihres Kindes optimal unterstützen – bis zum natürlichen Zahnwechsel und darüber hinaus.

Noch wichtiger als jede Behandlung ist jedoch die Prävention: Mit konsequenter Zahnpflege, zahngesunder Ernährung und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen lassen sich viele Zahnprobleme von vornherein vermeiden. Investieren Sie in die Zahngesundheit Ihres Kindes – es ist eine Investition fürs Leben.

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Disclaimer: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information über Zahnersatz bei Kindern und ersetzt keine individuelle zahnmedizinische Beratung. Jedes Kind ist einzigartig, und die optimale Behandlung hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Konsultieren Sie bei Fragen oder Problemen immer einen qualifizierten Kinderzahnarzt. Die genannten Kosten sind Durchschnittswerte und können regional und je nach Praxis variieren. Versicherungsleistungen unterscheiden sich je nach Tarif – prüfen Sie die Bedingungen Ihrer Versicherung im Detail. Stand der Informationen: 2025

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